Guppy
Guppy
Beschreibung:
Prachtvolle Importe aus wärmeren Regionen Europas sind anfälliger für Krankheiten, da sie Seewasserzusatz und möglicherweise Antibiotika gewohnt sind. Im Heimaquarium haben sie oft nur eine sehr kurze Lebenserwartung, jedoch sind ihre Nachkommen nicht so anfällig. Aquarianer sind mit heimischen Nachzuchten, die das hiesige Wasser gewohnt sind, meist besser bedient.
Verhalten der Guppys
Das Fortpflanzungsverhalten der Guppys ist unter anderem durch einen Nachahmungseffekt geprägt. Wie verschiedene Untersuchungen beweisen konnten, wählen Guppyweibchen als Geschlechtspartner bevorzugt Männchen, die schon zuvor von anderen Weibchen ausgewählt wurden, und lehnen Partner ab, die bereits von anderen Weibchen ebenfalls abgelehnt wurden. Dieser Nachahmungseffekt ist eine Verhaltensanpassung, mit denen Weibchen ihr Prädationsrisiko reduzieren, indem sie einen möglichst "erfolgreichen" Geschlechtspartner auswählen. Männliche Guppys bedrängen die Weibchen anderer Fischarten und verhinderten so, dass sich diese paaren. Die aggressive Annäherung von Guppys an fremde Weibchen hat zur Folge, dass diese selbst Männchen der eigenen Art ausweichen und sich nicht mehr fortpflanzen. So verdrängen sie ihre Konkurrenten und sichern sich den Zugang zu Nahrungsquellen
Verschiedene Guppyformen
Großflosser:
- A Fahnenschwanz
- B Triangelschwanz
- C Fächerschwanz
- D Schleierschwanz
Schwertflosser:
- E Doppelschwert
- F Oberschwert
- G Untenschwert
- H Leierschwanz
Kurzflosser:
- I Spatenschwanz
- J Speerschwanz
- K Rundschwanz
- L Nadelschwanz
Doppelschwertguppy Männchen
Zusätzlich zu den verschiedenen Flossenformen werden noch die verschiedenen Grund- und Deckfarben unterschieden. Der festgelegte Standard der Guppyzüchter IHS, Internationaler Hochzucht-Standard, lässt zwölf verschiedene Formen zu. Hauptsächlich die Form der Rücken- und Schwanzflosse und eine ansprechende Färbung sind Zuchtziele, die Vitalität und Fruchtbarkeit der Tiere sollte aber auch nicht vernachlässigt werden. In Deutschland finden derzeit bis zu sieben Ausstellungen jährlich statt, auf denen zwischen 130 und 250 Trios von Guppys zu sehen sind. Die Termine finden sich bei den Guppyvereinen Interessengemeinschaft Guppys-Mollys-Xiphos e.V., DGD, Die Guppyfreunde Deutschlands, DGLZ Deutsche Gesellschaft für Lebendgebärende Zahnkarpfen, GCD Guppy-Club Deutschland, DGF Deutsche Guppy-Föderation, GGD Gesellschaft der Guppyzüchter in Deutschland, GKR Guppy-Klub Rheinland sowie GPH Guppyklub Paul Hähnel.
Geschlechtsunterschiede
KH 0 - 5
Ph 5,5 - 7,5
Bereits mit drei Monaten werden die Weibchen geschlechtsreif (Männchen früher), wobei sie bereits einige Zeit vor der ersten Trächtigkeit befruchtet werden können, da sie den Samen speichern. Dieser Vorrat reicht für bis zu elf Würfe aus, bei denen die einzelnen Würfe ca. 20 Junge zur Welt bringen. Will man aus züchterischen Gründen sicher sein, von welchem Männchen die Jungen stammen, sollte man die Weibchen bereits vor der 4. Lebenswoche von den Männchen trennen. Im Normalfall werden die Männchen in ein anderes Becken gesetzt, sobald sie sich als solche zu erkennen geben. Das Weibchenbecken muss weiter scharf kontrolliert werden, um kein Spätmännchen zu übersehen, was die Zucht einige Monate zurückwerfen kann. Auf die Gesundheit der Weibchen hat eine frühe Trächtigkeit keinen negativen Einfluss. Weibchen, die lange ohne Männchen aufwuchsen, wird aber manchmal eine verminderte Fruchtbarkeit nachgesagt. Man kann ein Männchen von einem Weibchen unterscheiden, wenn man genau die Afterflosse anschaut: Bei Männchen ist diese schmaler und länglicher, bei Weibchen breiter und fächerförmig. Wenn es allerdings schnell schwimmt wird auch die Afterflosse eines Weibchens ähnlich der eines Männchens. Darauf zu achten ist wichtig, wenn die Fische noch relativ jung sind und die Männchen noch keine bunte Farbe bekommen haben. Außerdem sind Weibchen fülliger und kräftiger als Männchen. Aus der Wildform sind vielfältige Zuchtformen geschaffen worden. Sowohl professionelle Züchter als auch Anfänger widmen sich seit vielen Jahrzehnten dem Guppy, und heute existiert eine überwältigende Fülle an Farben, Mustern und Formen. Es sind aber bei weitem noch nicht alle Grenzen ausgelotet. Regelmäßig kommen neue Farbformen zu den bereits existierenden hinzu. Dabei gibt es für die Zucht von so genannten Guppy-Stämmen internationale Regeln, welche die verschiedenen Zuchtformen beschreiben. Die Stämme werden nach der Beflossung in verschiedene Guppyarten unterteilt.